Wenn Frauen plötzlich auf Abstand gehen: So gehst du damit um

Frau geht auf Abstand und Mann liegt traurig alleine im Bett

Ihr seid ein gutes Paar, hast du immer gedacht, aber plötzlich distanziert sich deine Partnerin von dir. Dafür wird sie einen Grund haben, der harmlos sein kann, aber nicht muss. Wir zeigen dir hier die häufigsten Gründe, weshalb Frauen in der Beziehung auf Abstand gehen, und erklären dir, wie du dich verhalten kannst. Suchst du hingegen Gründe, weshalb sich eine Frau während des Kennenlernens nicht mehr bei dir meldet oder weshalb deine Affäre plötzlich schweigt, wirst du in anderen Beiträgen fündig.

Wenn Frauen Zeit für sich brauchen: Keine Panik

Seit ihr euch kennt, hängt der Himmel voller Geigen. Eigentlich könnte es ewig so weitergehen, doch plötzlich will sie mehr Zeit für sich, trifft sich öfter mit ihren Freundinnen und geht wieder öfter ihren Hobbys nach.

In diesem Fall kannst du meist aufatmen: Diese Form des Abstandnehmens passiert in den meisten Beziehungen: Nach der ersten Phase des Überschwangs und der rosaroten Brille müssen meist alle Beteiligten erst einmal überprüfen, ob sie noch sie selbst sind. Oft spielt auch ein schlechtes Gewissen mit hinein, dass der eigene Freundeskreis zugunsten der Beziehung so vernachlässigt worden ist.

Deine Partnerin überprüft, ob sie sich in der ersten Verliebtheit nicht etwa selbst verloren hat. Im Normalfall pendelt sich alles so ein, dass sie ihre Aufmerksamkeit zwischen den verschiedenen Menschen und Themen ihres Lebens gerecht verteilt.

Dieses Phänomen kann übrigens im Abstand von mehreren Jahren immer wieder auftreten. In der Phase, in der die Kinder „aus dem Gröbsten raus“ sind, haben Eltern plötzlich wieder etwas mehr Freizeit. Das gilt auch für den Moment, in dem der Nachwuchs das Haus verlässt, und für den Renteneintritt. Die neue Freizeit gilt es zu füllen – wie das passiert, ist eine Frage der persönlichen Vorlieben und der individuellen Entwicklung.

Typische Situationen und Lösungsvorschläge

Neben diesen harmlosen Situationen, in denen Frauen Abstand suchen, gibt es weitere, die für eure Beziehung gefährlich werden können. Wir erklären dir, wie du jeweils reagieren kannst. 

Wenn es ernst wird: Bindungsangst

Bindungsangst kann bei Männern und bei Frauen auftreten. Sie kommt vor allem durch negative Erfahrungen zustande, etwa durch:

  • eine lieblose oder gar gewaltsame Ehe der Eltern
  • Untreue in einer früheren Beziehung
  • Gewalterfahrungen in einer früheren Beziehung
  • traumatisierende Erfahrungen in einer toxischen Beziehung

Wenn eine Person also eine Beziehung mit Schmerz, Leid und einem hohen persönlichen Risiko verbindet, kann sie Bindungsangst entwickeln und aus Selbstschutz vor einer Beziehung zurückschrecken. Das muss nicht sofort beim Kennenlernen passieren: Oft genug sehnen Betroffene sich durchaus nach Nähe und Zugehörigkeit. Wird die Beziehung allerdings zu ernst, ziehen sie manchmal die Reißleine, weil sie Angst bekommen. Eine Frau mit Bindungsangst kann sich relativ plötzlich von dir zurückziehen.

Lösungsvorschlag:

Willst du sie halten, zeig ihr, dass du geduldig, beständig und zuverlässig bist. Du kannst mit ihr darüber sprechen, dass du ihren Fluchtreflex erkennst. Vielleicht sucht ihr euch Unterstützung in Form einer Paartherapie.

Ihr hattet Streit

Habt ihr gestritten, ist es eine Typfrage, wer sich wann wie lange zurückzieht. Zunächst ist das wahrscheinlich für beide nicht schlecht, damit ihr wieder etwas herunterkommen und alles noch einmal mit kühlem Kopf Revue passieren lassen könnt.

Lösungsvorschlag:

Überlege, was ihrer Ansicht zugrunde liegen könnte, und ob du ihren Standpunkt verstehen kannst. Hast du zu harte Worte gewählt, solltest du um Verzeihung bitten. Auch sollte sie erfahren, aus welchen Gründen dir deine Einstellung wichtig ist. Wünscht ihr euch beide ein harmonisches Miteinander, findet ihr sicher einen Kompromiss. Falls du dich aber immer entschuldigen und alles zurücknehmen musst, um den Frieden wiederherzustellen, befindet sich eure Beziehung in einer Schieflage und du solltest das ansprechen.

Die Liebe leidet unter dem Alltag

Kleine Zärtlichkeiten kommen zu kurz und wann du deiner Partnerin das letzte Mal ein Kompliment gemacht hast, weißt du schon gar nicht mehr. Eure Gespräche drehen sich um Alltägliches und gehen seit langer Zeit nicht mehr in die Tiefe. Willst du mal wieder ein tiefsinnigeres Gespräch beginnen oder schlägst du relativ unvermittelt Zeit zu zweit vor, lehnt deine Partnerin ab. Kommt dir das bekannt vor? Wahrscheinlich fühlt sie sich schon länger nicht ausreichend beachtet und wertgeschätzt und zieht sich deshalb zurück.

Lösungsvorschlag:

Betrachte deine Partnerin ganz bewusst: Sieh, was sie leistet und erinnere dich daran, was dich an ihr anzieht. Sag es ihr – bedanke dich für das, was sie für euch tut, und mach ihr Komplimente. Nimm sie ab und zu in den Arm, küsse sie zum Aufwachen und zum Schlafengehen, zur Begrüßung und zum Abschied. Teile deine Gedanken, deine Wünsche und deine Befürchtungen mit ihr. Kurz: Behandle sie wie deine geliebte Partnerin.

Euer Sexualleben schläft ein

Zwischen Alltag, Kindern und Job bleibt nur selten Zeit für ein Schäferstündchen. Machst du hin und wieder in einem günstigen Moment Anstalten, zeigt deine Partnerin sich desinteressiert. Gründe für die sexuelle Unlust bei einer Frau können zahlreich sein. Gerade in längeren Beziehungen hat sie aber häufig mit einer allgemeinen, unmerklichen Entfremdung des Paares zu tun – die psychische Nähe fehlt und damit auch die physische: Die Frau geht körperlich auf Abstand zu dir, weil sie sich auch seelisch schon von dir entfernt hat.

Lösungsvorschlag:

Ist es schon so weit gekommen, kannst du nicht mehr mit der Tür ins Haus fallen. Lust in der Beziehung hängt gerade für Frauen mit Nähe zusammen. Stelle sie wieder her, indem du die Tipps zum vorangegangenen Punkt befolgst. Berühre deine Liebste im Alltag zärtlich, streichle sie im Vorbeigehen und gestalte eure normalen Küsse ein bisschen intensiver. Hast du langsam den Boden bereitet, kannst du auch dazu übergehen, ihr etwa in der Mittagspause Nachrichten schicken, dass du sie vermisst und dir gerade viel Schöneres vorstellen könntest, als in der Kantine zu sitzen. Erinnere also euch beide daran, dass ihr einmal ein Sexualleben hattet und dass ihr dahin zurück könnt.

Sie ist überfordert

Nicht immer muss der Grund, weshalb deine Partnerin auf Abstand geht, mit dir bzw. eurer Beziehung zusammenhängen: Manchmal kommen einfach auch so viele Dinge zusammen, dass sie schlicht überfordert ist. Vielleicht muss sie sich im Job einer besonderen Herausforderung stellen, macht sich Sorgen um ein erkranktes Familienmitglied, erlebt einen Trauerfall oder hat Ärger im Freundeskreis. Treffen mehrere solcher Herausforderungen zusammen, kann es sein, dass sie einfach gerade keine Kapazität hat, eure Beziehung zu priorisieren.

Je nachdem, wie gut eure Kommunikation funktioniert, spricht sie mit dir über die verschiedenen Belastungen – oder auch nicht. Falls sie dich nicht damit behelligen möchte oder gar Bedenken hat, dass du ihr mit Unverständnis begegnen oder sie nicht unterstützen würdest, ist das ein schlechtes Zeichen: Sie vertraut nicht auf dich.

Lösungsvorschlag:

Bitte deine Partnerin in einer ruhigen Minute, sich zu dir zu setzen (oder mit dir einen Spaziergang zu machen – je nachdem, wie ihr euch am besten unterhalten könnt). Frage sie, wie es ihr mit der jeweiligen Situation und ihren Belastungen geht. Vergiss auch nicht, nachzufragen, ob da vielleicht noch etwas anderes ist. Biete ihr aufrichtig deine Unterstützung an, selbst wenn das heißt, dass ihr eure bisherige Aufgabenverteilung aufbrechen und ändern müsst. Erkläre und zeige ihr, dass du siehst, wie sie zu kämpfen hat. Bitte sie, dich nicht auszuschließen, sondern dich in die Lösung einzubeziehen. Sieht sie, dass es dir ernst ist, wird euch diese Phase im Nachhinein enger zusammenschweißen.

Sie vertraut dir nicht mehr

Hast du eure Beziehung durch etwas Schwerwiegendes erschüttert – etwa durch Fremdgehen oder durch Lügen in wichtigen Punkten – kann das dazu führen, dass deine Partnerin sich schlagartig von dir distanziert. Damit versucht sie sich selbst zu schützen, weil dein Verhalten sie verletzt. Je nach Situation kann es auch sein, dass sie die komplette Beziehung infrage stellt. Ist das Vertrauen weg, wird es schwierig für dich, ihre Distanz zu überwinden.

Lösungsvorschlag:

Die Lösung in diesem Falle ist kompliziert, da ihr nicht nur dein Fehlverhalten aufarbeiten müsst, sondern auch die Punkte, die dazu geführt haben. Grundvoraussetzung ist, dass ihr beide anerkennt, dass es Probleme in eurer Paardynamik gibt, und dass ihr beide den ehrlichen Willen habt, daran zu arbeiten. Ob du das verlorene Vertrauen wiederherstellen kannst, wird sich zeigen. Vielen Paaren hilft auch hier eine Therapie weiter.

Verschiedene Bedürfnisse bei Nähe und Distanz

Stellst du fest, dass sich deine Partnerin im Laufe eurer Beziehung immer wieder vor dir zurückzieht, kann das daran liegen, dass sie mehr Distanz und du mehr Nähe brauchst. Das sind persönliche Vorlieben: Manche Menschen lieben es, in der Beziehung zu kuscheln und zu knutschen und Zärtlichkeiten auszutauschen. Andere werden lieber nicht so oft angefasst; sie zeigen ihre Liebe eher durch Aufmerksamkeit und Unterstützung. Es kann sein, dass ihr unterschiedliche Liebessprachen habt. Diese auf einen Nenner zu bringen, erfordert viel Kommunikation und Kompromissbereitschaft von beiden.

Lösungsvorschlag:

Hier ist Kommunikation besonders wichtig. Ihr müsst euch beide gegenseitig verdeutlichen, dass ihr euch liebt, auch wenn ihr sozusagen verschiedene Sprachen sprecht. Du kannst erklären, weshalb dir Nähe so wichtig ist, und deine Partnerin kann erläutern, weshalb sie die Distanz braucht. Da eure Bedürfnisse gegensätzlicher Natur sind, müsst ihr beide viel guten Willen mitbringen und euch ab und zu überwinden. Auch hier kann therapeutische Hilfe guttun.

Ihre Gefühle haben abgenommen

Oft geht diese unschöne Entwicklung mit dem distanzierten Alltag und/oder dem Libidoverlust einher: Unmerklich schleicht sich die Langeweile ein, deine Partnerin fühlt sich dir weniger verbunden und schließlich kommt der Moment, in dem sie sich fragt, warum ihr eigentlich noch zusammen seid.

Gibt es schon länger nichts Verbindendes mehr bei euch, kann es sein, dass ihre Gefühle abkühlen. In einer solchen Phase kann es auch leichter vorkommen, dass sich deine Partnerin trotz Beziehung heimlich verliebt. Das bedeutet nicht zwingend, dass sie auch gleich eine Affäre anfangen muss, aber es ist ein Signal, dass ihr nun wirklich aktiv werden müsst, um eure Beziehung noch zu retten.

Lösungsvorschlag:

Hier gelten dieselben Vorschläge wie bei der im Alltag eingeschlafenen Liebe und beim fehlenden Sexualleben: Liebe lässt sich wiederbeleben, wenn sie noch nicht ganz weg ist – aber du musst dich dafür ins Zeug legen. Zeig deiner Partnerin, wie viel sie dir wert ist, schmeichle ihr, flirte mit ihr, lache mit ihr – komm ihr wieder nahe.

Sie möchte Macht ausüben

Du erkennst ein bestimmtes Muster: Deine Partnerin geht immer dann auf Abstand, wenn ihr etwas gegen den Strich geht, das du tust. Das können vollkommen harmlose Dinge sein, mit denen du sie nicht verärgern willst. Du lässt sie aber bleiben, weil dir die Harmonie in eurer Beziehung am Herzen liegt.

Vorsicht, du kannst hier in eine gefährliche Abhängigkeit rutschen: Gibst du ihr die Macht, über dich zu bestimmen, kann sie dich von anderen isolieren. Sie manipuliert dich, belohnt dich mit Aufmerksamkeit und straft dich mit Missachtung oder Abwertung, bis sie dich genau da hat, wo sie dich haben will. Erkennst du euch in dieser Beschreibung wieder, steckst du in einer toxischen Beziehung fest.

Lösungsvorschlag:

Hier ist Eile geboten: Je länger diese Situation andauert, desto abhängiger wirst du. Sprich mit Personen darüber, die dir nahestehen. Frage sie nach ihrer Ansicht und nimm dir zu Herzen, wenn sie dir sagen, dass das nicht normal ist. Du kannst dir auch therapeutische Hilfe suchen. Versuch nicht, zu kämpfen: Toxische Personen suchen sich immer jemanden, den sie für schwächer und verletzlich halten. Du wirst nicht annähernd so viel Erfahrung in Machtkämpfen haben wie deine Partnerin – und sie werden auch deinem Naturell widerstreben. Hier ist die Lösung die toxische Beziehung zu beenden, keine Verbesserung der Beziehung. Die ist nicht möglich. 

Sie zieht sich zurück – das kannst du tun

Stellst du fest, dass deine Partnerin zu dir auf Abstand geht, solltest du die Umstände prüfen. Handelt es sich um eine der Umbruchphasen im Leben, in der individuelle Weiterentwicklung normal ist, solltest du sie zum Erzählen ermuntern und ihr verdeutlichen, dass du an allem Interesse hast, was sie erlebt. Solange die Nähe bei euch beiden stimmt, ist eure Beziehung nämlich trotz unterschiedlicher Aktivitäten nicht in Gefahr.

Gerade Paare in längeren Beziehungen verlernen es oft, richtig miteinander zu reden. Sie nehmen sich gegenseitig als gegeben hin und sind irgendwann überrascht, dass sie die andere Person gar nicht mehr richtig zu kennen scheinen. Nicht selten brauchen solche langjährigen Paare Unterstützung, wenn sie den Weg zurück zueinander suchen: Paartherapeutinnen und -therapeuten können bei der Schaffung einer neuen, soliden Beziehungsbasis helfen.

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