Sexuelle Unlust bei der Frau

Mann hat Lust auf Sex. Frau hat keine Lust und schläft.

Es kann Zeiten geben, in denen wir keine Lust verspüren: Es geht uns nicht gut, wir haben den Kopf mit anderen Dingen voll oder es gibt körperliche Ursachen. Einige Gründe betreffen Frauen im Speziellen. Diese schauen wir uns hier näher an. Für die Gründe der sexuellen Unlust beim Mann gibt es einen eigenen Beitrag.

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Hormonelle Veränderungen können Libidoverlust verursachen

Es gibt mehrere Phasen im Leben einer Frau, die mit starken hormonellen Veränderungen einhergeht. Bereits im Zyklus ist es so, dass die Libido um den Eisprung herum am höchsten ist und danach wieder abnimmt. Weitere, länger andauernde Phasen können die folgenden sein:

  • hormonelle Verhütung mit der Pille
  • Schwangerschaft
  • Wechseljahre

Das Klimakterium führt häufig bei Frauen ab Mitte 40 bis etwa Mitte 50 zu einer verringerten Libido.

Beziehungsbedingte Gründe für sexuelle Unlust

In jeder Beziehung gibt es Phasen, in denen Frauen weniger Lust auf ihren Partner haben als sonst, etwa:

  • bei Streit
  • bei fehlender Anziehung etwa durch physische Veränderungen
  • bei gestörter Harmonie
  • bei Gewohnheit nach längerer Beziehung (hier kann sich Langeweile einschleichen)

Ist der Partner gerade wenig zugewandt, ungeduldig oder abweisend, wirkt das nicht besonders anregend.

Ein nicht zu vernachlässigender Punkt ist auch ein ungleich starkes Bedürfnis nach körperlicher Nähe: Möchte der Partner grundsätzlich mehr Sex, kann das die Frau unter Druck setzen. Allein der Gedanke an Geschlechtsverkehr kann schon anstrengend und stressig werden. Irgendwann sind Zärtlichkeiten gar nicht mehr positiv besetzt, sondern werden nur noch als Muss empfunden.

Auch dauernde Ablehnung im umgekehrten Fall kann dazu führen, dass eine Frau das sexuelle Interesse an ihrem Partner verliert: Das Selbstwertgefühl leidet darunter. Die Libido wird nicht zwingend geschmälert, das Interesse verlagert sich aber manchmal auf eine andere Person.

Stressige Phasen verringern die Libido

Wenn es gerade unglaublich viele andere Dinge zu beachten gibt, die das Alltagsleben oder den Job betreffen, kann das der Lust ebenfalls abträglich sein. Kannst du etwa nach der Arbeit nicht abschalten, weil du im Kopf noch mitten im Job bist, bist du nicht unbedingt zugänglich für Zärtlichkeiten. Oft gehen diese Phasen vorüber. 

Achtung: Hast du dauerhaft starken Stress, ist eine geringe Libido irgendwann dein geringstes Problem – es können auch Probleme wie beispielsweise Burnout auftreten.

Nach der Geburt spielt Lust keine Rolle

Anderes ist einfach wichtiger! Diese Erfahrung machen Frauen oft nach der Geburt eines Kindes: Erstens müssen sie sich erst körperlich erholen, zweitens aber – und das wiegt schwerer – zieht das Baby alle Aufmerksamkeit und Fürsorge auf sich. Sex ist während der ersten Lebensphase ihres Kindes oft das Letzte, woran eine Frau denkt.

Physische Ursachen

Verschiedene Krankheiten, die zu verringerter Lust führen können, haben wir in unserem Überblicksbeitrag zum Libidoverlust bereits genannt. Es gibt aber noch weitere, etwa:

  •  Scheidenpilz
  •  Endometriose
  •  vaginale Trockenheit
  • die Genito-Pelvine Schmerz-Penetrationsstörung (GPSPS) – sie löst Schmerzen beim Versuch der Penetration aus und verringert allein dadurch schon die Lust auf Sex. Der Vaginismus ist ebenfalls eine solche Störung.

In den meisten Fällen wird dir hier in der gynäkologischen Praxis weitergeholfen.

Scham und das Gefühl der Unzulänglichkeit als Lustkiller

Der Bauch ist zu rund, die Brüste sind ungleich groß, da ist Orangenhaut an den Schenkeln – kaum eine Frau ist mit ihrem Körper wirklich zu 100 Prozent zufrieden. Durch falsche Vorbilder und bearbeitete Bilder empfinden manche Frauen sich als hässlich und haben Angst, dass ihr Partner sie nicht begehrenswert finden könnte. Auch die überzogene Darstellung von Sex in Filmen, Serien oder auch Pornos kann dazu führen, dass Frauen sich unter Druck setzen und glauben, ihrem Partner nicht genug bieten zu können.

Geringe Libido ist an sich nicht schlimm

Es ist vollkommen in Ordnung, wenn du eine Weile keine große Lust auf Sex hast: Über ein Drittel der Frauen kennt das Phänomen, dass irgendwann im Leben über einen längeren Zeitraum die Libido zurückfährt. Tatsächlich stellt eine geringe Libido nur dann ein Problem dar, wenn sie dich selber stört – etwa, weil du das Lustempfinden magst und es dir fehlt oder weil du gern ein regeres Sexualleben in deiner Beziehung hättest.

Weißt du, dass du gerade eine stressige Phase durchlebst, die bald enden wird (etwa vor einer Prüfung), kannst du einfach abwarten, bis sie vorbeigeht. Andernfalls gibt es Mittel und Wege, die Lust wieder herzustellen – sehr unterschiedliche, denn die Gründe für die verringerte Libido sind ja auch vielfältig. Wir haben Sie im Beitrag Libido steigern bei der Frau für dich zusammengestellt.

Zur Behandlung der sexuellen Unlust bei Frauen hat die Diplompsychologin Victoria Bindrum einen wichtigen Tipp: „Achte jedoch darauf, dass hinter deinem Wunsch nicht doch der Gedanke steckt, wie viel Lust du vermeintlich haben solltest oder gar müsstest. Diese Erwartungen an dich selbst können zum Beispiel entstehen, wenn du Zahlen im Kopf hast, wie oft Menschen durchschnittlich Sex haben, wie oft deine Freunde und Freundinnen Sex haben oder auch durch Reaktionen deines Partners oder deiner Partnerin auf deine Unlust.“

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