Hat dein Partner neben eurer Beziehung ein Verhältnis oder triffst du selbst einen vergebenen Mann, stellt sich dir die Frage, wie oft er an die Affäre denkt. Wer betrogen wird, hofft natürlich, dass er das selten tut. Als Geliebte oder Geliebter hingegen möchtest du am liebsten immerzu in seinen Gedanken sein.
Zeitpunkte für Gedanken an die Affäre
Es gibt mehrere Zeitpunkte, an denen Männer sehr wahrscheinlich an ihre Affäre denken, nämlich:
- wenn sie etwas an ein Treffen erinnert (das kann ein Ort sein, aber auch bestimmte Themen im Gespräch, Songs oder Gerüche wie Parfüms etc.)
- wenn sie sich zurückziehen, um über ihre Wünsche, ihre aktuellen Herausforderungen oder ihr Leben nachzudenken
- wenn sie sich einsam fühlen (auch und gerade in der Beziehung)
- wenn gerade der Alltag zu viel wird und mit der Affäre eine gewisse Leichtigkeit einhergeht
- wenn sie eine Aufmunterung oder Bestätigung brauchen
- wenn sie an Sex denken
- wenn die Affäre sich bei ihnen meldet
Der Gedanke an die Affäre hängt also teils mit Erinnerungen zusammen, zum überwiegenden Teil aber auch mit den Gründen, weshalb der Mann überhaupt fremdgeht. Hinzu kommt, dass die Gedanken je nach Phase der Affäre unterschiedlich häufig auftreten können.
Warum Männer an ihre Affäre denken
Handelt es sich bei dem Verhältnis um eine rein körperliche Angelegenheit, denken Männer vor allem im Zusammenhang mit Sex an ihre Affäre. Das muss sich auf das Liebesleben in der bestehenden Beziehung nicht einmal negativ auswirken: Haben Männer eine gesteigerte Libido durch die Affäre, kann es sein, dass es auch im heimischen Bett wieder interessanter wird. Dafür gibt es zwei sehr unterschiedliche Gründe: Entweder denkt der Mann insgesamt mehr an Sex und hat häufiger Lust darauf, oder er hat ein schlechtes Gewissen. Letzteres kann dazu führen, dass er in der Beziehung wieder sehr aufmerksam, zugewandt und zärtlich ist – was wiederum dem Liebesleben zugutekommt.
Komplizierter wird es, wenn es sich um eine emotionale Affäre handelt oder zusätzlich zum Sex irgendwann Gefühle ins Spiel kommen:
- Manche Männer kommen nicht gut damit klar, wenn sie plötzlich zu eng gebunden sind und viel Verantwortung tragen (etwa für den Hauskredit, ein Baby, den Alltag in einer Familie etc.). Es mag paradox klingen, aber gerade Männer mit Bindungsangst neigen bei einer so vergleichsweise engen Konstellation dazu, eine weitere (oberflächliche) Bindung einzugehen. Dadurch fühlt es sich an, als gelangten sie einen Teil ihrer Autonomie zurück, die ihnen nach ihrem subjektiven Empfinden in der Beziehung abhandengekommen ist.
- Eine Affäre sorgt dafür, dass der Mann sich aufregend, ein bisschen verrucht und begehrenswert fühlt – Punkte, die in einer Paarbeziehung oft im Laufe der Jahre über den Verpflichtungen des Alltags unmerklich einschlafen können (vergleiche etwa unseren Beitrag über die Phasen der Beziehung).
- In manchen Beziehungen schlafen die ehrliche Unterhaltung und der zärtliche Umgang zwischen den Liebenden irgendwann etwas ein – in einer emotionalen Affäre fühlt der Mann sich gesehen und umsorgt.
- Wenn der Alltag viele Sorgen und wenig Entspannung bietet, kann die Affäre ein unbeschwerter Wohlfühlort sein.
Je nach Grund können Männer also an ihre Affäre denken, wenn ihnen gerade alles zu viel wird oder wenn sie sich unverstanden, unsexy oder von Sorgen erdrückt fühlen. Wie oft das der Fall ist, hängt mit der Stärke ihrer Emotionen, mit der Situation in der Partnerschaft und mit der Intensität des Verhältnisses zusammen – und sicher auch mit dem Charakter des Mannes.
Fazit: Es gibt keine klare Antwort
Die Frage, ob bzw. wie oft Männer an ihre Affäre denken, lässt sich also nur für den individuellen Fall beantworten. Sind Emotionen im Spiel, wandern die Gedanken auf jeden Fall häufiger zur Affäre, als wenn es sich um ein rein sexuelles Verhältnis handelt. Allerdings kann man eine Sache festhalten: Sind die Gedanken des Mannes häufiger bei der Affäre und fühlt er sich bei seinem heimlichen Verhältnis mehr gesehen, geliebt und angenommen als in seiner offiziellen Beziehung, wächst die Wahrscheinlichkeit für eine Trennung (auch wenn über 60 Prozent der Männer, die eine Affäre haben, bei ihrer Beziehung bleiben).
