Hormonfreie Verhütung – diese Möglichkeiten hast du

Eine Übersicht verschiedener hormonfreier Verhütungsmittel.

Manche Menschen ziehen eine hormonfreie Verhütung der Pille, dem Hormonpflaster oder dem Implantat vor. Dafür gibt es viele Gründe, etwa mögliche Nebenwirkungen der Hormone wie Kopfschmerzen, Libidoverlust, Gewichtszunahme, depressive Verstimmungen oder eine Steigerung des Thromboserisikos. Einige der hormonfreien Verhütungsmethoden sind unsicher, andere haben einen ähnlich guten Pearl Index wie hormonelle Verhütung.

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Hormonfreie Verhütung mit mechanischen Verhütungsmitteln

In unserem allgemeinen Beitrag über Verhütungsmittel sind wir auf einige mechanische Verhütungsmittel bereits eingegangen, als da wären:

  • Kondom (eine sichere, hormonfreie Verhütung für den Mann, die nicht nur vor ungewollter Schwangerschaft, sondern auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt)
  • Frauenkondom (ein hormonfreies Verhütungsmittel für Frauen, das ebenfalls vor Schwangerschaften und Krankheiten schützt, aber wegen der komplizierten Anwendung weniger zuverlässig ist)
  • Diaphragma (für die hormonfreie Verhütung einer ungewollten Schwangerschaft; die Anwendung erfordert etwas Erfahrung)

Weiterhin wäre hier die Portio-Kappe zu nennen. Sie besteht, wie das Diaphragma auch, aus Silikon. Auch die Portio-Kappe wird vor dem Geschlechtsverkehr in die Vagina eingeführt und über dem Muttermund platziert. Zur zusätzlichen Sicherheit saugt sie sich hier noch etwas fest. Sowohl Diaphragma als auch Porto-Kappe müssen einmalig in der Gynäkologiepraxis angepasst werden. Sie werden zusammen mit einem Gel, einem Zäpfchen oder einer Creme verwendet, die Spermien abtötet, und verbleiben nach dem Sex mindestens acht Stunden in der Vagina.

Da es leicht zu Anwendungsfehlern kommen kann, liegt der Pearl-Index zwischen 1 und 20.

Kupfer für die hormonfreie Verhütung

Die hormonfreie Verhütung für die Frau ist mithilfe von Kupfer möglich: In Form einer Spirale (die trotz des Namens eine T-Form hat), einer Kette oder eines Balls wird das Verhütungsmittel in die Gebärmutter eingebracht. Man sprich auch von „Intrauterinpessaren“.

Das Kupfer gibt Ionen ab, die auf dreifache Weise vor einer Schwangerschaft schützen:

  • Sie schränken die Spermien ein, sodass diese weniger beweglich und befruchtungsfähig sind.
  • Der Schleim im Gebärmutterhals wird verändert, sodass die Spermien nur schwer hindurchfinden.
  • Die Gebärmutterschleimhaut verändert sich so, dass sich eine befruchtete Eizelle nicht so leicht einnisten kann.

Der Pearl-Index liegt bei 0,4 bis 1,0 – die Methode ist also sehr sicher. Das Verhütungsmittel muss alle fünf Jahre ausgetauscht werden, lohnt sich also auch für die langfristige Verhütung. Es kann allerdings sein, dass die Menstruation dadurch verstärkt wird, und das Einsetzen ist schmerzhaft.

Die natürliche, hormonfreie Verhütung

Frauen, die ihren Körper sehr genau kennen und täglich beobachten, können oft ihre fruchtbaren Tage genau bestimmen. Dafür gibt es mehrere Methoden.

Die Feststellung der Basaltemperatur

Direkt nach dem Aufwachen wird die Temperatur gemessen – und zwar mit einem Thermometer, das zwei Stellen hinter dem Komma anzeigt. Nach dem Eisprung liegt diese Temperatur nämlich 0,2 bis 0,5 Grad höher als sonst. Mit etwas Übung lassen sich so die fruchtbaren Tage vorhersagen. So kannst du an diesen auf Sex verzichten oder zum Beispiel ein Kondom benutzen. Allerdings kann die Körpertemperatur durch Krankheiten, Stress oder Alkohol beeinflusst werden, weshalb die Methode allein nicht zuverlässig ist.

Die Betrachtung des Zervixschleims

Bei der sogenannten Billings-Methode beobachtest du die Veränderung des Schleims am Muttermund, den man Zervixschleim nennt. Geht es auf den Eisprung zu, wird er klar und bildet Fäden. Auch die Konsistenz des Zervixschleims kann aber durch Stress und Krankheiten beeinflusst werden, daher eignet sich auch diese Methode allein nur bedingt zur Verhütung.

Die Kalendermethode

Du brauchst nur einen Kalender und einen Stift. Trage ein, wann du deine Tage hast, und du kannst die Zeit deines Eisprungs im Laufe der Zeit recht genau bestimmen. Diese Methode eignet sich aber nur dann, wenn du einen sehr regelmäßigen Zyklus hast. Zudem kann er durch verschiedene äußere Einflüsse schwanken. Entsprechend eignet sich auch die Kalendermethode allein nicht für die Empfängnisverhütung.

Die symptothermale Methode

Kombinierst du die Kalender-, die Billings- und die Basaltemperatur-Methode, kannst du relativ sicher verhüten. Gleichzeitig weißt du genau, wann deine fruchtbaren Tage sind. Du kannst sie also nicht nur für die Verhütung, sondern auch für eine geplante Schwangerschaft nutzen. In diesem Fall nennt man die Methode die „natürliche Familienplanung“ (NFP).

Da du alle Reaktionen deines Körpers im Auge behältst und deinen Zyklus überwachst (das geht beispielsweise auch mit einer Zyklus-App), kannst du den Eisprung ziemlich genau feststellen. Der Pearl Index liegt bei sicheren 0,4 – jedenfalls, wenn du an den fruchtbaren Tagen auf Geschlechtsverkehr verzichtest. Sonst gilt für diese Tage der Pearl Index des von dir verwendeten Verhütungsmittels.

Zykluscomputer

Es gibt verschiedene Zykluscomputer (Daysy etwa oder Persona von Clearblu), die mithilfe deiner Menstruationsdaten deine fruchtbaren Tage berechnen. Bei manchen gibst du morgens deine Temperatur ein, andere testen deinen Urin auf den Anteil bestimmter Hormone. Sie berechnen nach wenigen Zyklen deinen Eisprung und warnen dich an den Tagen, an denen du beim Geschlechtsverkehr verhüten musst. Eigentlich funktionieren sie also wie die symptothermale Methode. Sie haben wie die natürlichen Methoden den Vorteil, dass sie nicht in deinen Körper eingreifen. Der Pearl Index liegt bei etwa 5 bis 6 – ganz so sicher wie die Pille sind die Computer also nicht.

Coitus interruptus

Diese Verhütungsmethode hat den Namen nicht verdient: Sie sieht vor, dass der Mann den Penis vor dem Orgasmus aus der Vagina der Frau zieht. Erstens ist das im Eifer des Gefechts gar nicht so einfach – nicht alle Männer haben die nötige Selbstbeherrschung. Zweitens gibt es den sogenannten Lusttropfen, ein klares Sekret, das man auch Präejakulat nennt. Es bereitet die Harnröhre auf den Samenerguss vor und wirkt als Gleitmittel. Der Lusttropfen kann bis zu 10 Millionen Spermien aus der Harnröhre mitbringen, auch wenn er selbst kein Ejakulat ist. Das reicht locker für eine Schwangerschaft.

Der Pearl Index des Coitus interruptus liegt bei 4 bis 22. Zur Erinnerung: Das bedeutet, dass 4 bis 22 von 100 Frauen schwanger werden, die mit dieser Methode verhüten!

Die passende hormonfreie Verhütung

Bist du unsicher, welche hormonfreie Verhütungsmethode zu dir passt, kannst du dich in der Arztpraxis beraten lassen. Was du bevorzugst, hängt auch immer davon ab, ob du Hilfsmittel benutzen oder dich eingehend mit deinem Körper auseinandersetzen möchtest. Eine einfache hormonfreie Verhütung, die auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt, ist nach wie vor das Kondom. Es eignet sich also auch dann, wenn du gerade nicht in einer monogamen Beziehung bist.

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