Der Heiratsantrag ist der Moment, in dem eine Person der Partnerin oder dem Partner die Ehe vorschlägt. Die Verlobung (auch: das Verlöbnis) besteht ab dem Moment, in dem die gefragte Person mit einem Ja antwortet oder anderweitig zustimmt. Es muss also ein beidseitiges Einverständnis darüber bestehen, dass aus dieser Partnerschaft irgendwann in Zukunft eine Ehe werden soll.
Wie mache ich einen Heiratsantrag?
Es gibt unzählige verschiedene Wege, einen Heiratsantrag zu machen, daher haben wir sie auf verschiedene Beiträge verteilt. Du findest auf dieser Seite Ideen für den Heiratsantrag, Deko für die große Frage, Tipps für den passenden Ring sowie Hilfestellungen für den Text beim Heiratsantrag.
Grundsätzlich ist wichtig zu wissen, dass du keine besondere Form einhalten musst, damit der Heiratsantrag gültig ist und die Verlobung besteht. Dafür reicht es aus, wenn ihr beide euch einig seid, dass ihr heiraten möchtet, und euch das gegenseitig versichert habt. Es ist nicht notwendig, dass ihr eure Entscheidung anderen Personen mitteilt.
Achtung: Einseitig kann eine Verlobung nicht zustande kommen. Du kannst also nicht sagen: „Ich werde dich heiraten“ – und dadurch ein Verlöbnis herbeiführen. Dafür ist immer die Zustimmung der anderen Person nötig.
Die Bedeutung des Heiratsantrags
Im Laufe der Zeit hat sich die Bedeutung des Heiratsantrags gewandelt. Lange Zeit war er ein geschäftlicher Vorgang: In vielen Gegenden zahlte der Mann einen vereinbarten Preis (den Brautpreis) an die Familie der Frau und erwarb damit das Recht auf Heirat. Ein solches Vorgehen findet sich bereits bei den Babyloniern im 18. Jahrhundert v. Chr., aber auch noch bei den Germanen bis etwa ins Jahr 300. Umgekehrt brachte über mehrere Jahrhunderte auch die Braut die sogenannte Mitgift mit in die Ehe, über deren Höhe im Vorfeld verhandelt wurde.
Heiratsanträge hatten also im Laufe der Menschheitsgeschichte lange nichts mit romantischen Empfindungen zu tun: Es ging meist um Mehrung des Besitzes oder des Ansehens, um gesellschaftlich vorteilhafte Verbindungen oder um eine Festigung der Macht. Ob sich die angehenden Ehepartner vor der Verlobung kannten, spielte meist keine Rolle. Ein Mitspracherecht hatten sie oft nicht.
Heute sieht das anders aus: In unserem Kulturkreis hat der Heiratsantrag eine romantische Bedeutung bekommen. Er ist eine Frage aus Liebe heraus, ob die andere Person gewillt ist, sich für immer zu binden. Eine Verlobung ist das freiwillige Versprechen zweier eigenständiger Menschen, die Ehe miteinander einzugehen und in guten wie in schlechten Zeiten füreinander da zu sein.
Häufige Fragen zu Heiratsantrag und Verlobung
Es gibt rund um den Hochzeitsantrag und das Verlöbnis eine ganze Reihe von Fragen, die immer wieder gestellt werden. Die wichtigsten beantworten wir hier.
Wann sind wir verlobt?
Für eine Verlobung reicht es aus, wenn ihr über das Heiraten sprecht und euch darauf einigt, dass ihr irgendwann in Zukunft die Ehe miteinander eingehen wollt. Ob ihr das öffentlich tut oder daheim auf dem Sofa, ob ihr es in der Zeitung bekannt gebt, auf einer Familienfeier verkündet oder als süßes Geheimnis zwischen euch bewahrt, spielt keine Rolle.
Brauche ich einen Verlobungsring?
Nein, das ist nicht notwendig. Der Ring ist ein Symbol, dem hohe Bedeutung beigemessen wird und auf den viele Menschen Wert legen. Für einen Heiratsantrag und eine Verlobung ist er allerdings nicht vorgeschrieben. Wenn ihr beide entscheidet, dass euch der Ring nicht wichtig ist, könnt ihr ihn also getrost weglassen.
Muss ich vor dem Heiratsantrag das Einverständnis der Eltern einholen?
Rechtlich gesehen musst du in Deutschland nicht das Einverständnis der Eltern zur Verlobung einholen: Die Entscheidung liegt allein bei deiner Partnerin bzw. deinem Partner. Viele Menschen empfinden dieses Gespräch heute als altbacken und überkommen. Allerdings gibt es Familien, in denen es als Affront gesehen würde, wenn du darauf verzichtest. Lass dich hier von deinem Gespür leiten – und vor allem auch davon, was deiner Partnerin wichtig wäre.
Hinweis: Dieser Tipp richtet sich nur an Männer, da vor allem konservative Familien dieses Gespräch als wichtig erachten. Dass eine Frau einem Mann einen Heiratsantrag macht und dessen Eltern zuvor um Erlaubnis bittet, kommt in diesem Umkreis nicht vor. Das Gespräch geht zurück auf Zeiten, in denen die junge Braut von den Eltern in die Obhut und Verantwortung des Mannes übergeben wurde.
Kann ich ein Eheversprechen einklagen?
Nein, das ist nicht möglich. Jede und jeder kann sich trotz Verlobung für eine Trennung entscheiden, wenn Situation oder Gefühle sich geändert haben. Unter Umständen besteht Anspruch auf Schadensersatz, wenn eine Partei bereits viel Geld in die Hochzeitsvorbereitungen gesteckt hat. In bestimmten Situationen können auch Geschenke zurückgefordert werden, die du im Rahmen der Verlobung gemacht oder bekommen hast. Aber du kannst niemanden per Gesetz in eine Ehe zwingen.
Hat eine Verlobung rechtliche Auswirkungen?
Tatsächlich gibt es rechtliche Auswirkungen, wenn du dich verlobst: Du und deine Partnerin bzw. dein Partner könnt im Bedarfsfall vom Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch machen. Das heißt, wenn deine Aussage deine Verlobte bzw. deinen Verlobten belasten würde, kannst du sie verweigern. Das ist dir in einer Beziehung ohne Verlobung nicht möglich. Es genügt, wenn ihr beide angebt, das Heiratsversprechen gemacht zu haben.
Muss ich für die Verlobung volljährig sein?
Nein, das ist nicht nötig. Du kannst bereits ab 16 Jahren einen Heiratsantrag machen oder annehmen. Nur für die Hochzeit muss mindestens eine der beiden Personen volljährig sein und das Familiengericht muss der Ehe zustimmen, falls die andere bei der Eheschließung noch nicht 18 Jahre alt ist.
Wie lange dauert eine Verlobung?
Die Verlobung beginnt mit dem gegenseitigen Heiratsversprechen bzw. mit dem angenommenen Heiratsantrag und endet:
- mit der Hochzeit
- mit der Beendigung der Beziehung
- mit dem Tod einer der beiden Personen
Es gibt keine Vorgaben, wie schnell nach dem Heiratsantrag ihr heiraten solltet. Die meisten Paare heiraten innerhalb des folgenden Jahres. Manchen kann es kaum schnell genug gehen, andere lassen sich mit der Hochzeit noch mehrere Jahre Zeit.
Erst die Verlobung, dann die Heirat
Wenn ihr heiratet, seid ihr in Deutschland quasi automatisch verlobt gewesen: Dafür ist kein regelrechter Heiratsantrag nötig. Als verlobt gilt, wer beim Standesamt das Aufgebot bestellt, wer Hochzeitsvorbereitungen trifft oder Eheringe kauft. Dennoch überspringen nicht viele Verliebte den Schritt der bewussten Verlobung: Ein schöner Antrag samt Annahme ist ein romantisches Erlebnis und eine schöne Erinnerung.