Bei Menschen, die genderfluid sind, ist die Geschlechtsidentität im Fluss – fluid heißt so viel wie fließend, veränderlich, variabel. Genderfluide Menschen sind also je nach Situation oder über die Zeit hinweg unterschiedlichen Geschlechtsidentitäten zugehörig.
Genderfluid umfasst viele Geschlechtsidentitäten
Wer genderfluid ist, kann sich irgendwo auf dem Spektrum zwischen weiblich und männlich verorten, aber auch an einem dieser Pole oder außerhalb davon. Mögliche Geschlechtsidentitäten sind also:
- weiblich
- männlich
- nicht-binär
- agender
- bigender
- pangender
Auch genderfluide Personen, die zeitweise eine binäre Geschlechtsidentität haben (also männlich oder weiblich), sehen die gesellschaftliche Norm der Binarität als nicht ausreichend an: Sie erleben ja immer wieder Momente, in denen ihre Identität damit nicht beschreibbar ist.
Der Unterschied zwischen genderfluid und trans*
Manche Menschen, die genderfluid sind, vermuten erst, dass sie trans* sind, also bei der Geburt das falsche Geschlecht zugeordnet bekommen haben: In manchen Momenten fühlen sie sich mit dem anderen binären Geschlecht richtig gut und zufrieden. Aber es gibt auch Zeiten oder Situationen, in denen das nicht so ist – da fühlt sich das bei der Geburt eingetragene Geschlecht plötzlich richtig an. In wieder anderen Momenten erscheint das ganze Konzept der Geschlechter unsinnig, oder es gibt von beiden binären Geschlechtern Aspekte, die korrekt erscheinen. In diesem Fall handelt es sich um Genderfluidität.
Genderfluid zu sein, ist keine Entscheidung
Ob sich jemand zeitweise unterschiedlichen Geschlechtern zugehörig fühlt oder auch gar keinem, sucht sich die Person nicht aus: Es ist ein natürliches Empfinden. Manche Menschen haben das Bedürfnis, der jeweiligen Geschlechtsidentität äußerlich Rechnung zu tragen, indem sie sich etwa maskuliner oder femininer kleiden. Andere haben dieses Bedürfnis nicht.
Genderfluide Menschen können verschiedene Sexualitäten haben
Ist eine Person genderfluid, hat das keinen Einfluss darauf, von wem sie sich sexuell angezogen fühlt. Sie kann auf Männer oder auf Frauen stehen, aber auch auf Menschen, die sich ebenfalls nicht im binären System einordnen können.
